Gold ist so teuer wie nie zuvor. Die Notierung des gelben Edelmetalls hat seit Jahresbeginn um 12 Prozent zugelegt. Eine Unze kostet mehr als 2300 USD. Der Zeitpunkt der Goldrally ist erstaunlich; denn in der Vergangenheit hing die Entwicklung des Goldpreises häufig von der Entwicklung der US-Zinsen ab. Mit der Zinswende 2022 in den USA und Europa stiegen die Renditen von Anleihen. Steigende Realzinsen machen Gold, das selbst keine Zinsen abwirft, in der Regel weniger attraktiv. Eine Hausse des Goldpreises findet typischerweise bei einem Rückgang der Realzinsen statt. Dieses Mal ist es anders: Der Goldpreis kletterte auf neue Höchststände bei steigenden und deutlich positiven Realzinsen. Auch der vermeintliche Zusammenhang, dass ein starker USD den Goldpreis schwächt und umgekehrt, scheint nicht mehr zu stimmen: Der Dollar hat seit Jahresbeginn aufgewertet und dennoch wird Gold teurer.
Was sind die Gründe für die neuen Höchststände des gelben Edelmetalls und wie lange wird der Boom anhalten? Marktbeobachter sehen keinen direkten Auslöser für die aktuellen Preissteigerungen. Eine Erklärung die häufiger genannt wird ist die Spekulation auf Zinssenkungen in den USA. Ziel der Zentralbanken ist eine niedrige stabile Inflation von zwei Prozent. Im Euroraum ist das mittlerweile fast erreicht – deshalb könnten die Zinsen hier wieder sinken. Die Inflationsrate in den USA liegt noch bei 3,5 Prozent und die US-Notenbank Fed hat Zinssenkungen vorerst abgesagt. Der Goldpreis steigt trotzdem.
Ein anderer Erklärungsansatz für das Rekordhoch des gelben Edelmetalls ist die weltweite Goldnachfrage. Im ersten Quartal lag sie laut World Gold Council bei 1.238 Tonnen, ein Plus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während die Zentralbanken der Industriestaaten bereits seit Jahren große Goldreserven aufgebaut haben, ziehen die Schwellenländer nun nach. Die chinesische Zentralbank und auch die von Indien und der Türkei gehören zu den größten Goldkäufern am Markt. Auch Singapur und die Vereinigten Arabischen Emirate stocken ihre Goldbestände massiv auf. Als wahrscheinlich gilt, dass die Dollar-Währungsreserven, etwa in US-Staatsanleihen, abgebaut werden sollen. Das Einfrieren der russischen Währungsreserven im Zuge der Sanktionen nach dem Ukraine-Einmarsch lässt viele Länder fürchten, selbst auf Sanktionslisten zu landen. Daher suchen Notenbanken nach Alternativen zu Dollar, Euro oder Pfund und ersetzen die westlichen Währungen durch Gold. Hinzu kommt die Nachfrage privater Investoren. Für Anleger ist Gold nach wie vor ein „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten – und die weltpolitische Lage ist so angespannt wie lange nicht mehr. In unsicheren Zeiten kaufen die Menschen Gold, weil sich das Edelmetall als Wertaufbewahrungsmittel bewährt hat. Neben den geopolitischen Krisen in der Ukraine, im Nahen Osten oder auch im Südchinesischen Meer, ist die finanzpolitische Situation vieler Staaten kritisch. Die USA verzeichnen trotz Hochkonjunktur ein Defizit von fast sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Im Euroraum nahmen die öffentlichen Schulden seit 2019 um etwa 30 Prozent zu. „Ob die Notenbanken versuchen werden die Schulden wegzuinflationieren oder auf eine nachhaltige Konsolidierung setzen, wird sich auf die weitere Entwicklung des Goldpreises auswirken“, so Rudolf Döring, Verwaltungsrat der SWM AG aus Vaduz. Die SWM AG ist Spezialist in der Vermittlung von Einkauf und Verkauf werthaltiger Edelmetalle. Die Edelmetallexperten der SWM AG analysieren das Marktgeschehen und managen für ihre Kunden den Kauf von Gold, Silber, Platin und Palladium. „Wie es weitergeht mit dem Goldpreis kann niemand genau voraussagen. Die Werthaltigkeit des Edelmetalls ist allerdings unbestritten. Gold hat sich als Krisenwährung bewährt. Ein optimales Portfolio ist breit gestreut und Edelmetalle sollten ihren festen Platz darin haben“, ist Rudolf Döring überzeugt.
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