René Benko, einst gefeierter Immobilien-Tycoon und Groß-Investor aus Österreich, hat nun endgültig die besten Jahre hinter sich und verliert auch aus seinem privaten Immobilien-Portfolio nach und nach seine Liegenschaften. Jetzt hat der österreichische Staat seine Privat-Villa in Igls bei Innsbruck gepfändet, nachdem er sie bereits im Sommer der Liechtensteinischen Landesbank überschrieben hatte. Damit konnte er seinerzeit ein 18-Millionen-Loch vorerst stopfen, was ihm allerdings nichts genützt hat.
René Benko galt jahrelang als Wunderknabe aus Tirol und verdiente Millionen mit seinen Immobilien-Investitionen, wobei die Signa-Gruppe zu einem Aushängeschild wurde. Die Signa Holding hat mittlerweile Insolvenz angemeldet und mit ihr werden weitere Immobilienfirmen von René Benko in den Abgrund gerissen. Dabei sah alles mal so gut aus um den österreichischen Sunny-Boy, der sich vor Jahren als galanter Karstadt-Retter ausgegeben hatte, aber stattdessen den Kaufhaus-Riesen immer tiefer in die Verbindlichkeiten getrieben hatte.
Wer ist dieser René Benko eigentlich?
René Benko ist derzeit noch ein österreichischer Unternehmer und Immobilieninvestor, der 1977 in Innsbruck geboren wurde. Er ist Gründer und Eigentümer der Signa Holding, einem diversifizierten Immobilienunternehmen mit Schwerpunkt auf hochwertige Immobilien-projekte. Benko hat sich in der Immobilienbranche einen Namen gemacht und ist auch in anderen Geschäftsbereichen aktiv. Dafür baute er sich ein Firmengeflecht von mehreren hundert Unternehmen auf und verschiebt auf diese Weise Gelder von A nach B, sodass es schwierig ist Ursprung und Verlauf von Kapitalflüssen zu verfolgen. Einige der bekanntesten Projekte von René Benko und der Signa Holding umfassen die Revitalisierung historischer Gebäude und die Entwicklung von Luxusimmobilien. Beispielsweise war die Signa Holding an der Neugestaltung des KaDeWe (Kaufhaus des Westens) in Berlin beteiligt. Das KaDeWe ist eines der bekanntesten Warenhäuser in Europa, muss aber jetzt auch zittern, dass es nicht zu einem Verkauf kommt und viele Mitarbeiter:innen dadurch ihren Job verlieren. Darüber hinaus war Benko an verschiedenen internationalen Immobilienprojekten und Unternehmensbeteiligungen beteiligt. Es ist wichtig zu beachten, dass die Informationen auf dem Stand von 2022 und 2023 sind, so dass sich seitdem weitere Entwicklungen ergeben haben könnten, die im Detail untersucht werden müssten.
René Benko ist auch durch seine philanthropischen Aktivitäten und seine Beteiligung an kulturellen Projekten in Erscheinung getreten. Sein unternehmerischer Erfolg und seine Einflussnahme in der Geschäftswelt haben ihn zu einer bedeutenden Persönlichkeit in der österreichischen Wirtschaft gemacht. Doch mittlerweile hat sich der positive Eindruck deutlich gewandelt und Freunde und Geschäftspartner sowie Banken und Investmentgesellschaften haben sich mittlerweile von ihm abgewandt. Ein Phänomen, das sich immer wieder in Finanz- und Gesellschaftskreisen beobachten lässt: Bleibt der Erfolg aus, nehmen Freunde und Bekannte Reißaus, um nicht selbst im Dunstkreis von Absturz und Imageverlust bei anderen Erwähnung zu finden.
Umsatzsteuerschulden waren die ersten Fallstricke
Wie jetzt herausgekommen ist, hat Benko nicht nur bei unzähligen Gläubigern Schulden, sondern auch beim österreichischen Staat, dem er Umsatzsteuern in Millionenhöhe schuldig ist. Er soll über 12 Millionen Euro dieser Verbindlichkeiten nicht beglichen haben, so dass die Finanzverwaltung schon im letzten Jahr aktiv wurde, um die Steuern einzutreiben. Damit wurde sein privates Wohnhaus, eine Luxus-Villa im Südstaaten-Stil, vom Staat gepfändet und zur Schuldentilgung genutzt. Konsequent und unnachgiebig. Der einstige Immobilien-Milliardär Benko musste mittlerweile sein Vermögen auf einen einstelligen Millionen-Betrag zusammenstreichen. Mit Stiftungen auf die Namen seiner Kinder konnte er sicherlich Vermögen für sich retten, aber vom einstigen Glanz des 46-jährigen Groß-Investors ist nichts mehr geblieben. Man darf gespannt sein, wann die nächste Hiobsbotschaft zur Caus Benko durch die Medien geht. Im November noch hatte Signa-Eigentümer René Benko, Sanierer Arndt Geiwitz und Vertreter der Investmentbank Rothschild & Co sowie der Kanzlei White & Case Finanzkreisen zufolge mit Geldgebern über Liquidität für die angeschlagene Signa-Gruppe verhandelt. Es ging darum, innerhalb einer Woche rund 600 Millionen Euro an frischen Mitteln aufzutreiben, die mit freien Vermögenswerten der Immobilientochter Signa Prime besichert werden sollten. Dieses klappte allerdings nicht, so dass es nun zum schrittweisen Zerfall des Benko-Imperiums kommt, dessen Ende offenbar in den nächsten Monaten absehbar ist.