Wieder einmal macht sich Deutschland zum Gespött seiner europäischen Nachbarn und die internationalen Verbündeten. Denn unser gesamtes Verteidigungssystem ist veraltet, unmodern, miserabel ausgestattet und ein jämmerliches Abbild unserer Streitkräfte und Soldaten. Würden die Russen Raketen zu uns in den Westen schicken, wären wir schutzlos ausgeliefert, weil in Deutschland nie jemand darüber nachgedacht hat, wie man mit einem Raketen-Schutzschirm andere Flugkörper abwehren könnte, wenn sie auf Deutschland gerichtet wären. Ist das einfach nur menschliches Versagen oder hat man nie über den berühmten Tellerrand hinausgedacht, wenn es darum geht, dass wir im Kriegsfall mitten drin wären und keine Möglichkeiten hätten, unser Land anständig zu verteidigen.
Hat das nun etwas mit Arroganz oder mit ausgeprägter Ignoranz zu tun, wenn man in Deutschland der Meinung ist, dieses wichtige Thema so außer Acht zu lassen und in der Agenda hinten anzustellen? Offenbar glaubt die Bundesregierung und speziell das Verteidigungsministerium, dass Deutschland in kriegerischen Auseinandersetzungen keine Rolle spielt, und wir uns deshalb aus allen Konflikten möglichst heraushalten. Dass aber wie im Fall von Russland plötzlich alle Aufmerksamkeit auf uns gerichtet sein könnte, weil Deutschland als Nato-Partner durchaus sich einmischen muss, um anderen Partnern zur Seite zu stehen, und wir damit aber Putin aufs Äußerste provozieren könnten, das hatte wohl bis dato niemand auf dem Schirm. Dass die Bundesrepublik im Zielgebiet russischer Atomraketen liegt, welche nur wenige Minuten von Russland aus brauchen, um bei uns einzuschlagen. Im Zentrum der Besorgnis stehen drei russische Raketensysteme, die uns gefährlich werden könnten, selbst wenn das, was an manövrierfähiger Bundeswehr zur Verteidigung aufgebracht werden würde, in Alarmbereitschaft wäre. Zum einen gibt es die sogenannte Islander-Rakete, die mit atomarem Sprengkopf bestückt, ganze Stadtteile in Schutt und Asche legen könnte, oder auch die Interkontinental-Rakete RS-26 Rubezh mit mindestens 2.000 Kilometer Reichweite oder auch das Raketensystem SS-27 Topol-M, welches Ziele in 10.000 Kilometer Entfernung anvisieren und bombardieren könnte. Ohne, dass wir die Möglichkeit hätten, einen Einschlag zu verhindern. Nur ein neuerdings geplanter Dreifach-Schirm mit verschiedenen Flugabwehr-Raketen könnte uns schützen, weil über 3 Ebenen verlaufend dieser Schirm die anfliegenden Feindraketen abfangen könnte. Wie gesagt: Geplant oder besser noch installiert wurde ein solcher „Schutzwall“ nie, weil alle geglaubt haben, in unserer kleinen, heilen Welt wäre ein Nuklear-Krieg oder Raketen-Angriff sozusagen ausgeschlossen. Welch ein Irrglaube, wie man nun sieht.
Zwar gibt es in Deutschland ein Raketen-Abwehrsystem, welches man für den Fall der Fälle installiert hat, um auf feindliche Objekte reagieren zu können, aber ein Schutzschirm wie den „Iron Dome“, die Eiserne Kuppel, wie sie zum Beispiel Israel längst aufgestellt hat, haben wir nicht. Denn der Feind, den wir zur Zeit in Russland ausgemacht haben, kann uns von seinen U-Booten im Atlantik unbehelligt attackieren oder auch von den Raketen-Abschusssystemen auf der Landseite beschießen. Von Kaliningrad bis Berlin würde die verheerende Islander-Rakete nur etwa 5 Minuten benötigen, um die Hauptstadt zu treffen. Das geht so schnell, dass man niemand warnen könnte, und die Verwüstung zerstörerisch wäre. Jetzt ist man laut Aussage von Olaf Scholz eilig bemüht, das Abwehrsystem „Arrow 3“ anzuschaffen, weil man erkannt hat, dass „wir uns alle darauf vorbereiten müssen, dass wir einen Nachbarn haben, der gegenwärtig bereit ist, Gewalt anzuwenden, um seine Interessen durchzusetzen.“ (O. Scholz in einem Fernseh-Interview vom Wochenende). Außerdem lässt sich das System Arrow 3 mit anderen europäischen Radarsystemen verbinden und macht es so noch etwas effektiver. Allerdings dauert der Aufbau und die technische Installation des Schutzschirmes bis ins Jahr 2025. In der Zwischenzeit kann allerdings noch eine Menge Unerwartetes passieren.