Die Wachablösung in den USA hat mittlerweile am 20.1.2021 stattgefunden und nun ist Joe Biden der neue starke Mann in Amerika, der sofort begann, einige von Trump veranlasste Dinge rückgängig zu machen. Dazu zählte als erstes das US-Einwanderungsgesetz, welches erneuert werden soll. Donald Trump hatte stolz verkündet, dass er die USA sicherer gemacht hat und dass die verbotene Zuwanderung und Einreise aus muslimischen Staaten dafür gesorgt habe, dass der Terror ausgeschlossen würde. Ein wichtiger Schritt für die innere Sicherheit, den Biden nun aber wohl rückgängig machen und somit für neue Probleme sorgen wird. Mit markigen Sprüchen haben Biden und Trump auch beim Regierungswechsel von sich reden gemacht, was darauf schließen lässt, dass alsbald keine Ruhe in den 50 Bundesstaaten der USA eintreten wird.
Zum Abschied kein leises „Servus“, sondern ein selbstbewusstes „We will be back“ (Wir werden zurückkehren) von Donald Trump, bevor er in seinen olivfarbenen Helikopter stieg, der ihn zur US-Militärbasis Joint Base Andrews brachte. Joe Biden dagegen posaunte: „Dies ist der Tag Amerikas“, als er zu seiner ersten Rede als gewählter Präsident anhob. Dabei scheint ihm noch gar nicht klar zu sein, dass sein Land in tausende Probleme verstrickt ist – innen- wie außenpolitisch. Biden als 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, der 50 Jahre in der Politik tätig ist, scheint mit 76 Jahren am Ziel seiner Träume. Aber dieses Land zu regieren ist eine Mammutaufgabe, und Biden wirkte schon im Wahlkampf manches Mal fahrig und verwirrt, wenn er Namen durcheinanderwarf oder Termine falsch wiedergab. Aber mit Worten wie „Es ist ein Tag der Demokratie“ konnte Joseph Robinette Biden, wie er korrekt heißt, bei seinen Wählern punkten, die ihm während seiner ersten Rede zujubelten. Biden glaubt, so sagt er, viel reparieren zu müssen und zu heilen und damit ganz von vorne anfangen zu müssen. Seine Mission sei, die zerbrechliche Demokratie zu stabilisieren und das Land neu zu strukturieren. Vielsagende weise Worte, die sicherlich auch andere vor ihm gewechselt hatten, dann aber den Beweis schuldig blieben.
Ab jetzt hat Joe Biden erst einmal 4 Jahre Zeit, der amerikanischen Bevölkerung zu beweisen, dass er es besser kann als Donald Trump. Der Anspruch von Trump, „America first“, war sicherlich ein Motto, dass 70 Millionen Trump-Wählern gefallen hat, und was Biden in seiner loyalen Art und mit seiner Politik der offenen Arme sicher erst einmal umkehren wird, da er betont: „Wir können einander nicht als Gegner, sondern als Nachbarn begegnen“. Doch dieses Versprechen, die Grenzen wieder zu öffnen, wird ihm sicherlich noch als schwere Last vor die Füße fallen. Es gibt genügend Fanatiker und Terroristen, die diese Möglichkeiten nutzen werden, um in die USA einzureisen. Auch die ungeregelte Zuwanderung aus Mexiko und Mittelamerika, die Trump mit der Mauer zu Mexiko eindämmen und beenden wollte, wird neu aufflammen. Bereits heute leben etwa 20 Millionen illegale Zuwanderer in den USA, die eigentlich nicht dort sein dürften. Der „nette Herr Biden“ wird schnell merken, wie marode das US-Sozialsystem immer noch ist und was eine Umstrukturierung bedeutet.
Man darf nicht vergessen, dass über 70 Millionen Amerikaner eigentlich Trump wiederwählen wollten, Millionen enttäuschter Wähler, die nun aber nicht Joe Biden zujubeln, sondern immer noch darüber nachdenken, wie man die Demokratie und das Kapitol stürzen kann. Selbst wenn es nur Gedankenspiele sind, wird Biden schnell merken, dass ihm ein rauer Wind ins Gesicht bläst. Mit seiner Vize-Präsidentin Kamala Harris hat sich Biden sicherlich „jugendliche Verstärkung“ geholt, aber seine Alternativen auf dem politischen Parkett waren dünn gesät. Es heißt, nur wenn Biden ganz Amerika hinter sich bringen kann, wird seine Mission eines gemeinsamen Miteinanders gelingen. Aber dieser Weg wird sicherlich noch ein weiter sein…