Wie es der Name schon immer sagt: Volkswagen, abgekürzt VW, hatte schon immer im Sinn, ein Automobil für alle Generationen zu bauen – bezahlbar, ökonomisch, robust und mit Platz für die ganze Familie. Schon 1935 wurde der Ur-Prototyp eines Käfers in Deutschland vorgestellt und dieses Auto konnte sich seit jeher den Ruf erwerben: Und er läuft, und läuft, und läuft… So soll das nun auch mit dem ersten E-Modell von VW werden, dem ID.3, der gute 420 Kilometer Reichweite haben soll und dessen Batterie eine Lebensdauer von 8 Jahren hat. Das garantiert der Hersteller und spezifiziert die Aussage mit dem Hinweis, dass man mit einer Batterie bis zu 160.000 Kilometer weit fahren kann. Hört sich toll an und zeigt, dass die E-Mobilität rasante Fortschritte macht. In Deutschland gibt es mittlerweile 21.000 Ladestationen – Tendenz steigend – so dass man auch lange Strecken wie Urlaubsfahrten erfolgreich bestehen kann.
Obwohl die Skepsis gegenüber E-Autos noch bei vielen Bundesbürgern tief sitzt, gibt es immer mehr Hersteller, die auf umweltfreundliche E-Mobilität setzen. Vor allem die Reichweite ist ein Kriterium, dass viele noch davon abhält ein E-Auto zu kaufen. Und die Bedenken, dass die Suche nach Ladesäulen zu lange dauert. Wenn man allerdings eine gefunden hat, braucht das E-Modell von Golf nur 30 Minuten im Schnellladetakt, um Energie für 270 Kilometer aufzunehmen. An vielen Einkaufzentren in Deutschland und in allen mittleren und großen Städten gibt es Ladestationen, die in Zukunft die vielen herkömmlichen Tankstellen ablösen werden. Der Umwelttechnik sei Dank, dennoch sagt man dem Recyclen von Ionenakkus eine Menge Probleme voraus. Aber das ist ein anderes Thema. Nun gut, der ID.3 soll VW in die automobile Zukunft katapultieren – so wie einst der gute alte Käfer und der Golf. Dafür wurde ein Werk in Zwickau gebaut, wo der E-VW zusammengebaut wird. Er hat einen kleinen Wendkreis, denn der Motor liegt hinten, der Innenraum ist überraschend großzügig und beim Fahren gibt es wie bei Automatik-Karossen nur Gas- und Bremspedal. Der Elektrogolf bremst selbstständig und es kommt zur Wiederverwertung der Bremsenergie durch Umwandlung in Strom. In kleinen Mengen zwar nur, aber immerhin. Der Konkurrent BMW i3 zum Beispiel hat nur ein Pedal im Fußraum, die neue Technik „One-peddal-Driving. Das braucht der VW aber nicht, denn die Umstellung zum gegenwärtigen Benziner ist riesig. Auch die Durchzugskraft ist gut, von Null auf Hundert km/h braucht der Wagen nur 7,3 Sekunden und bei 160 Stundenkilometern Top-Speed ist Schluss, damit sich die Batterie nicht so schnell entlädt. Gelungen ist auch die Übersichtlichkeit auf der Fahrerseite, weil nur wenig Instrumente notwendig sind, die viel freie Sicht nach vorne lassen. Auch die Sicherheit beim Fahren ist groß geschrieben: Das Auto verfügt über einen sogenannten „emergency assistent“ , der reagiert, falls der Fahrer eingeschlafen oder völlig unkonzentriert zu sein scheint. In verschiedenen Eskalationsstufen leitet das Auto dann ein „Wachrütteln des Fahrers“ ein und danach wird das Auto langsam heruntergebremst – ein Nothalt sozusagen. Außerdem führt der Wagen leichte Lenkmanöver durch, die dann auch andere PKW zur Vorsicht auffordern. Sehr intelligent gemacht, genauso wie ein Center-Airbag, der verhindern soll, dass bei seitlichem Aufprall die Köpfe von Fahrer und Beifahrer gegeneinander knallen. Das Ganze hat natürlich seinen Preis und liegt mit 35.575.- Euro durchaus im höheren Segment. Aber es gibt ja noch die staatliche Förderung (Förderprämie) und bereits 2021 soll eine bezahlbare Basisvariante für etwa 20.000 Euro auf den Markt kommen. Dann sind wir dabei wieder auf dem alten Preisniveau des VW Golf. Also alles beim alten.
Das Beste ist beim neuen VW, dass es auch eine App ( WE Connect ID) zum Download gibt, mit der man aus der Ferne den Akkustand samt Ladevorgang kontrollieren kann, oder bereits vor dem Losfahren die Heizung anwerfen kann. Praktisch im Winter, und auch sonst sehr zeitgemäß. Was störend ist, sind die vielen Touch-Funktionen, wo man statt Drehknöpfe wie beim Radio nur flache Displays vorfindet und sich erst eingewöhnen muss. Auch die Sprachbedienung oder die Lautstärkenregelung sind noch nicht ausgereift genug, da ist die Konkurrenz von Mercedes beispielsweise schon viel weiter. Doch wer mit der Zeit gehen will, der entscheidet sich auf kurz über lang für das Familienauto aus dem Hause VW, wenn er nicht gerade einen Sportwagen oder SUV kaufen möchte. Da sind andere Anbieter in der Überzahl.