Nicht nur in den USA wird der Wahlsieg von Joe Biden gefeiert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) freue sich auf die Zusammenarbeit. Auch weitere Regierungschefs gratulierten dem neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika.
Unmittelbar nach der Verkündung des Wahlergebnisses in den US-Medien am vergangenen Samstag, versammelten sich die Menschen in vielen Großstädten auf der Straße, um den Sieg des demokratischen Präsidentschaftskandidaten zu feiern. In New York City klatschten, schrien und feierten die Menschen am Times Square bis in die Morgenstunden. Auch vor dem Weißen Haus in Washington jubelten die dort versammelten Demonstranten. „Ein neuer Tag der Hoffnung für Amerika“, verkündete die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi. Biden habe einen „historischen Sieg“ errungen, erklärte sie.
Auch international wird der neue Präsident beglückwünscht. „Ich wünsche ihm von Herzen Glück und Erfolg und gratuliere ebenso Kamala Harris, der gewählten ersten Vizepräsidentin ihres Landes“, erklärte Merkel in einer auf Twitter verbreiteten Stellungnahme. Die Bundeskanzlerin gratulierte Joe Biden zu seiner gewonnenen Präsidentschaftswahl und verkündete: „Ich freue mich auf die künftige Zusammenarbeit mit Präsident Biden. Unsere transatlantische Freundschaft ist unersetzlich, wenn wir die großen Herausforderungen dieser Zeit bewältigen wollen.“
Biden will sich als neuer US-Präsident vom ersten Tag an den Herausforderungen des Landes entgegenstellen. Dazu gehört die Eindämmung der Corona-Pandemie, sowie eine bessere Gesundheitsversorgung, so Pelosi. Biden wird ein Präsident, der das Land eint und die Werte „Glauben, Familie und Gemeinschaft“ hochhalte. Der amtierende Präsident Donald Trump hingegen weigert sich bislang, den Sieg Bidens anzuerkennen. Dennoch gratulierte die republikanische Partei Biden zum Wahlsieg. Der konservative Politiker Jeb Bush, Bruder des früheren Präsidenten George W. Bush, gratulierte Biden und sagte: „Nun ist es an der Zeit, die Wunden zu heilen“ und fügte hinzu: „Viele zählen auf Sie, dabei den Weg zu weisen.“
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beglückwünschte Biden in einem Schreiben. Er hoffe zudem auf mehr Verlässlichkeit und Vernunft bei der Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten. „Mit Ihrer Präsidentschaft verbinden sich die Hoffnung unzähliger Menschen, weit über die Grenzen Ihres Landes hinaus, auch in Deutschland. Es ist die Hoffnung auf eine neue Gemeinsamkeit. Es ist die Hoffnung auf Verlässlichkeit, Vernunft und die beharrliche Arbeit an Lösungen in einer unruhigen Welt“, hieß es in den Gratulationsschreiben. Joe Biden stehe „für ein Amerika, das um den Wert von Allianzen und Freunden, von Verlässlichkeit und Vertrauen weiß.“
Bundesminister Heiko Maas (SPD) spricht von einem „Neuanfang“ für die internationalen Beziehungen. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der nächsten US-Regierung“, gab er via Twitter bekannt und fügte hinzu: „Wir wollen in unsere Zusammenarbeit investieren, für einen transatlantischen Neuanfang, einen New Deal.“
Während Biden aus der Europäischen Union beglückwünscht wurde, kam bisher noch keine Gratulation aus China oder Russland. Dafür jedoch aus Ägypten, Libyen, dem Libanon, Neuseeland, Indien und Pakistan. Auch der Iran gratulierte zum Wahlsieg. „Die Ära von Donald Trump und seinem abenteuerlustigen und kriegstreiberischen Team sind endgültig vorbei“, teilte Vizepräsident Ishagh Dschahangiri vergangenen Sonntag via Twitter mit. Besonders der Iran hofft auf einen Wechsel in der Politik, die Rückkehr zum Wiener Atomabkommen und die Aufhebung der geltenden Sanktionen. Trump war 2018 aus dem Atomdeal ausgestiegen, der verhindern sollte, dass der Iran eine Atombombe baut. Hinzu kam, dass er neue Sanktionen verhängte, die das Land in die schlimmste Wirtschaftskrise in der Geschichte des Irans stürzten. Mit der Aufhebung der Sanktionen könnte der Ölexport wieder als wichtigste Einnahmequelle genutzt werden.
NATO-Chef Jens Stoltenberg sieht in Biden einen „starken Unterstützer unserer Allianz“. Via Twitter schrieb er: „Eine starke NATO ist gut sowohl für Nordamerika als auch für Europa.“ Trump hatte die NATO-Partner mehrfach zurückgewiesen, durch nicht abgesprochene Truppenabzugsankündigungen und sein offenes Infragestellen des Verteidigungsbündnisses. Während er die NATO abwies, hatte sich Biden klar zu ihr bekannt. Stoltenberg hofft mit dem Sieg Bidens darauf, das Bündnis zwischen Amerika und Europa weiter stärken zu können.