Das Schlimmste beim Rauchen ist die Tatsache, dass Raucher statistisch gesehen 10 Jahre weniger Lebenszeit haben als Nichtraucher. Wenn man 20 ist klingt das irgendwie nicht bedrohlich, wenn man aber die 60 erreicht hat, fängt man an, nachzudenken. Und oft kommen dann die ernsthaften gesundheitlichen Probleme, die man Jahre oder Jahrzehnte nicht wahrhaben wollte. Doch dann reagiert der Körper plötzlich auf den Missbrauch durch Nikotin, Schadstoffe und Atemwegsbelastung. Dann kommt oft der KREBS mit Wucht und lässt sich nicht verhindern. Starke Raucher und Raucherinnen werfen im Schnitt einfach zehn Jahre ihres Lebens weg. Zeit, die wertvoll ist für einen selbst, für die Familie, für die Freunde. Auch Herz- und Kreislauferkrankungen können sich im Alter besser ausbreiten, die Haut wird fade und faltig, die Lebensqualität sinkt. Auch wenn sich viele Raucher/innen das nicht eingestehen wollen. Es ist ein großer Fehler zu rauchen, dabei ist das Aufhören einfacher als man denkt. Es ist eine Frage des Willens, des Charakters, eine Frage der eigenen mentalen Stärke. In Deutschland hängen 28 von 100 Menschen an der Zigarette, das ist jeder 3. Mann und jede 4. Frau. Die Frage ist, warum sie alle die Warnhinweise und Aufklärungskampagnen und die Gruselbilder auf den Zigarettenpackungen ignorieren?
Es scheint für viele Menschen schwer zu sein, das Rauchen aufzugeben, auch wenn sie sich der Gefahren und Nachteile bewusst sind. Denn beinahe jeder hat in der Zwischenzeit etwas von den typischen Raucherkrankheiten gehört, zu denen auch Krebserkrankungen im Rachen, in der Mundhöhle, der Speiseröhre und Harnblase gehören – und natürlich der gefürchtete Lungenkrebs. Um 50% sinkt das Risiko daran zu erkranken, wenn man aufhört zu rauchen. Auch das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden sinkt nach 5 Jahren Rauch-Abstinenz auf das Niveau eines Nicht-Rauchers, und der Geschmackssinn wird besser und der Blutdruck pendelt sich bei normalen Durchschnittswerten von 120 zu 80 mmHg ein (systolischer und diastolischer Druck). Doch wie kann man mit dem Rauchen am besten aufhören? Dr. Karin Vitzhum, Therapieleiterin am Institut für Tabakentwöhnung und Raucherprävention am Vivantes Klinikum Neukölln sagt: „Weil wir das Rauchen erlernt haben, müssen wir es wieder „verlernen“ und das Bewusstsein für die gesundheitliche Gefährdung besser ausprägen.“ Das Vivantes Klinikum bietet dafür beispielsweise Programme mit drei Phasen der Entwöhnung an. Zuerst gibt es ein Gruppenentwöhnungskurs mit acht Sitzungen, daran schließt sich ein Betreuungskonzept mit psychologischer Unterstützung an und danach kommt ein Entwöhnungsprogramm (Diagnostik, Entgiftung, Änderung der Verhaltensregeln). Zu Ritualen gewordene Handlungsmuster, bei denen man zur Zigarette gegriffen hat, müssen aufgebrochen und Alternativen gemeinsam entwickelt werden. Dann heißt es, mit Baharrlichkeit und festem Willen dranzubleiben. Selbstdisziplin ist dann eine Eigenschaft, die sich bewährt und bei der Umsetzung der Maßnahmen hilft.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass rund ein Drittel aller Raucherinnen zu Beginn einer Schwangerschaft immer noch zur Zigarette greifen, allerdings innerhalb von 3 Monaten dann aufhören. Aber jede Fünfte kommt von ihrer Sucht nicht los und das ist in höchstem Maße unverantwortlich dem ungeborenen Kind gegenüber. Komplikationen wie Fehl- oder Frühgeburten, Vorzeitige Plazentalösung, vorzeitiger Blasensprung und Wachstumsprobleme beim Fötus können die negativen Folgen sein. Auch die Säuglingssterblichkeit ist höher bei rauchenden Müttern. Außerdem sind die Kinder von Raucherinnen später meistens anfälliger für Krankheiten und Infektionen. Jedes Jahr am 31. Mai zum Weltnichtrauchertag starten alle möglichen Vereine und Institutionen ihre Aktionen, um Menschen vom Rauchen abzubringen. Der Gesundheit zu Liebe, der Umwelt zu Liebe. Es gibt Krankenhäuser wie das Vivantes Klinikum in Neukölln, die bei ihren Entwöhnungsprojekten Belohnungen in Form von Geld oder Gutscheinen aussetzen für alle die, die rauchfrei bleiben und eine zusätzliche Motivation haben, standhaft zu bleiben und NEIN zum Rauchen zu sagen. Wie gut es sich anfühlt, rauchfrei zu sein, können nur die beurteilen, die sich aus der Abhängigkeit von der „Kippe“ gelöst haben. Es lohnt sich, das Rauchen aufzugeben!