Die Initiative „Maschinenraum“ wurde von der Viessmann Gruppe gegründet und ist ein Unternehmen, das verschiedene mittelständische Unternehmen unter einem Dach vereint, um gemeinsam langfristige Kooperationen und Innovationen aufzubauen und die Digitalisierung voranzubringen.
Mit dem Ziel ein offenes Ökosystem zu schaffen will das Unternehmen „Maschinenraum“ unterschiedliche Denk- und Sichtweisen vereinen, um Innovation und Mut im deutschen Mittelstand zu fördern. Ein Beispiel dafür ist die Digitalisierung. Viele mittelständische Unternehmen stehen vor der Herausforderung des rasanten digitalen Wandels. In einer Bitkom-Studie gaben 6 von 10 befragten Unternehmen an, dass Wettbewerber aus der Internet- und der IT-Branche bzw. aus anderen fremden Branchen ihre Marktstellung gefährden. Weiterhin geben 48 Prozent an, dass Wettbewerber aus der eigenen Branche, die frühzeitig mit der digitalen Transformation begonnen haben, ihnen voraus seien. Die digitale Entwicklung ist demnach notwendig, um nicht aus dem Wettbewerb verdrängt zu werden. Die meisten Unternehmen sind sich dessen auch bewusst, allerdings scheitert es oft aufgrund fehlender Zeit, Arbeitskraft und fehlenden finanziellen Ressourcen.
„Wir haben sehr gut analog weitergelebt. Nur ist es in den letzten 2 bis 3 Jahren so passiert, … dass die Digitalisierung immer mehr in unser Leben eintritt, immer mehr verbessert, immer mehr optimiert und dass wir da auch als Branche nachziehen müssen“, erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg in einem Interview mit HPI-Digitalblog und mahnt gleichzeitig die Potentiale der Digitalisierung liegen „… in der Optimierung. Man darf nur den Fehler nicht machen analoge Prozesse einfach zu digitalisieren, sondern muss sie wirklich neu digital denken.“
An dieser Stelle kommt das Innovationsökosystem „Maschinenraum“ ins Spiel. Gegründet von Prof. Dr. Martin Viessmann und mittlerweile in zweiter Generation mit Sohn und Co-Chef Maximilian Viessmann angeführt soll die Plattform Erfahrungen und Wissen teilen und helfen, „… gemeinsam mit anderen Personen und Institutionen das Beste aus dem deutschen Mittelstand herauszuholen“, teilte das Unternehmen auf der Webseite mit. Der Fokus liege dabei auf der digitalen Transformation, denn wie auch Berg betonte: „Damit die Weltmarktführer von heute auch in Zukunft an der globalen Spitze stehen, müssen sie jetzt in die Geschäftsmodelle von morgen investieren. Und das Geschäft von morgen ist digital.“
Um diese Bedingung erfüllen zu können hat sich Viessmann mit anderen Mittelständlern zusammengeschlossen. „In jedem Unternehmen schlummern Ideen und Kreativität. Das wird aber oftmals erst im Gespräch mit anderen deutlich“, erklärte Maximilian Viessmann in einem Interview mit der „Welt“. Derzeit sind 14 Unternehmen Mitglieder des offenen Ökosystems. Ganz nach dem Motto „vom Mittelstand für den Mittelstand“ „… schaffen [sie] ein lernendes System, das davon lebt, dass Unternehmen sich öffnen und ihre Erfahrungen teilen. Unternehmen profitieren von dem gemeinsamen Austausch und von dem Zugang zu Ressourcen, Methoden, Wissen und Infrastrukturen“, erklärte die Firma auf der Webseite des Co-Working-Space.
Voraussetzung ist demnach Erfahrungen und eigenes Wissen zu „geben“, um im Gegenzug die Sichtweisen und Erfahrungen anderer zu „nehmen“. Unter Berücksichtigung der Corona-Krise und den Kontaktbeschränkungen wird die Kooperation vor Ort zwar ausgebremst, aber eine Firma, die die digitale Transformation anstrebt, findet andere Wege der Kooperation und des Austauschs. Was sie alle schließlich eint, ist das übergeordnete Ziel: „Die nächste Generation des Mittelstands zu gestalten.“
Es fällt auf, dass die Ausbreitung digitaler Wertschöpfungsaktivitäten und
insbesondere moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in den letzten Jahren enorm an Dynamik gewonnen haben. Sich dieser Herausforderung zu stellen ist nicht allein Sache der Großunternehmen, sondern auch des Mittelstandes, denn der Mittelstand ist durchaus als Erfolgsträger innerhalb der deutschen Wirtschaft zu sehen. Flexibilität, Innovationskraft und eine gute Konstanz zeichnen ihn dabei aus. Es geht letzten Endes darum, zu sehen, welche strategischen Anforderungen zielgerecht umgesetzt, und welche Chancen aus dem Transformationsprozess gewonnen werden können.