Wer macht das Rennen um den ersten erprobten Corona-Impfstoff, der das Virus bekämpft und die Menschen davor schützen wird? Es stehen sozusagen alle großen Pharmaunternehmen und ihre Forschungsabteilungen in einem internationalen Wettrennen um die Herstellung und Erprobung für einen marktreifen Impfstoff gegen COVID-19. Auch Deutschland mischt in dem Wettstreit mit, nicht nur die führenden Länder USA und China. Beim Kampf um den Wirkstoff geht es um Macht, viel Geld und auch um die Frage der Ehre. Wer schafft es als Erster, alle anderen hinter sich zu lassen und „die Welt zu retten“?
Deutschland ist in die Impfstoff-Offensive gegangen und der Bund beteiligt sich an dem Tübinger Pharmakonzern CureVac, dem eine Finanzspritze von 300 Millionen Euro gewährt wurde, damit wir das Rennen um den Corona-Impfstoff eventuell doch für uns entscheiden können. Denn weltweit forschen Mediziner und Virologen nach einem Mittel, das die Menschheit von der „Geißel Corona“ befreit. Dieser kann Millionen Leben retten, und würde dazu beitragen, dass das Entwicklerland zu Ruhm und Ehre gelangt, denn damit würde ein Meilenstein in der Virusforschung gesetzt und würde nachhaltig die hohe Forschungsqualität und Akribie der Gewinner-Nation bestätigen. Jens Spahn, Deutschlands Gesundheitsminister ist jedenfalls zuversichtlich, dass CureVac das Rennen machen könnte. Die Curevac AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit ambitionierten Zielen, das sich auf die Erforschung und die Entwicklung von Arzneimitteln auf der Grundlage des Botenmoleküls „Messenger RNA“ spezialisiert hat und beim Corona-Virus seine Forschungskapazitäten klar auf dieses Thema konzentriert hat. Allerdings gibt es dabei noch den konkurrierenden Hersteller pharmazeutischer Produkte, die Firma AstraZeneca, die bereits den Auftrag einer sogenannten europäischen Impf-Allianz bekam, etwa 400 Mio. Dosen des Impfstoffs AZD1222 bereitzustellen, um Europas Einwohner großflächig zu schützen. Zumindest die Menschen, deren Länder der Allianz angehören: Deutschland, Niederlande, Frankreich und Italien. Der Konzern AstraZeneca ist offenbar am weitesten fortgeschritten bei der Suche nach einer wirksamen Impfung und hat bereits eine Wirkungs-Studie mit 10.000 Probanden gestartet. Die 70.000 Mitarbeiter des schwedisch-englischen Unternehmens arbeiten in Verbindung mit der Universität Oxford sehr gezielt und möglicherweise bald schon erfolgreich an einem Impfstoff.
Mit der Beteiligung an CureVac, dem Pharmaunternehmen von Hauptaktionär Dietmar Hopp, Mäzen und Eigentümer vom Fußballclub 1899 Hoffenheim, übernimmt die Bundesregierung 23 Prozent des Konzerns und hat dadurch Mitsprache und einen sicheren Zugriff auf einen möglichen Impfstoff. Im Übrigen plant CureVac im Juli an die amerikanische Börse NASDAQ zu gehen und dort ihr Börsendebut zu geben. Also sollten sich interessierte Aktionäre dieses Datum im Kalender vormerken, es könnte einen Run auf die Aktien des Unternehmens geben. Insgesamt gibt es weltweit etwa 150 Impfstoff-Projekte, wobei in der Regel dann ca. 3-5 Produkte den Weg auf den Markt schaffen. Wem das gelingt, der wird sich den Aufwand vergolden lassen und auch sonst für alle Ewigkeit in die Forschungsanalen eingehen. Das natürlich ist auch ein Anreiz für alle Beteiligten, neben Rum und Ehre auch finanziell ausgesorgt zu haben.
Die Chinesen als Verursacher der Corona-Epidemie, sind wie man hört ebenfalls sehr weit in ihrer Forschung, denn sie haben einen Impfstoff bereits auf Wirksamkeit an Menschen überprüft und haben auch schon die entsprechenden Daten zur 2.Forschungsphase veröffentlicht. Allerdings kann man nicht unbedingt davon ausgehen, dass China dann die ganze Welt mit dem Impfstoff versorgen würde, hat das Reich der Mitte doch selbst erst einmal eine Milliardenbevölkerung zu versorgen. Darüber hinaus könnte diese Mittel als Druckmittel im internationalen Wettbewerb genutzt werden und könnet ein wichtiger Baustein beim Ausbau einer chinesischen Vormachtstellung sein. Deshalb ist es wichtig, dass schnellstens andere Nationen den Durchbruch bei der Suche schaffen, um konkurrenzfähig zu bleiben. EU-Politiker und EVP-Fraktionschef Manfred Weber (CSU) jedenfalls warnt bereits: „Europa muss sich selbst vor der Pandemie schützen können. Deutschland muss verhindern, dass wir aufgrund von fehlenden Impfstoffen zum Spielball der USA oder China werden.“