Investoren von ADCADA schwirren jetzt vermutlich die unterschiedlichsten Gedanken durch den Kopf. Grund dafür ist eine Meldung der BaFin, in der es heißt: „Abwicklung des Einlagengeschäfts…“. Bei dem Wort „Abwicklung“ läuten intuitiv alle Warnsignale bei einem Anleger – und warum sollte es bei denen von ADCADA anders sein? Doch was ist, wenn es sich überhaupt nicht lohnt in Panik zu verfallen, weil kein Schaden eingetroffen ist? Ich gehe auf Spurensuche und der Frage nach, was die BaFin-Mitteilung für Zeichner des adcada.money-Hypozins bedeutet.
Was hat die BaFin über adcada GmbH und die Geldanlage verhängt?
Die BaFin wirft mit dem Bescheid vom 09.03.2020 der Adcada GmbH vor, gegen das Einlagengeschäft verstoßen zu haben. In Folge des Bescheids hat die Aufsichtsbehörde dem Unternehmen aus Bentwisch auferlegt, alle Investoren der Immobilienanlagen (Hypozins) per Überweisung in Höhe ihres Investments auszuzahlen. Ausschlaggebend für den Verstoß gegen das Aufsichtsgesetz war nach Angaben von ADCADA ein Formfehler. In der aktuellen Stellungnahme des Multibranchen-Konzerns heißt es:
„Es geht dabei um die amtlichen Eintragungen einer erstrangigen Briefgrundschuld im Grundbuch, was die BaFin grundsätzlich anerkennt.
Voraussetzung ist – jedenfalls nach Auffassung der BaFin – hierbei allerdings, dass die banküblichen Sicherheiten „Zug-um-Zug“ also sehr zeitnah nach Annahme der entsprechenden Beträge gewährt werden, was hier in den betroffenen Fällen im Zuge des „Handlings“ der entsprechenden Verträge nicht erfolgt ist.“
Daraus geht hervor, dass die oberste deutsche Finanz-Aufsichtsbehörde die Vorgehensweise von ADCADA grundsätzlich akzeptiert und anerkennt – allerdings mit Einschränkungen.
Seriositätsprüfung von ADCADA und Benjamin Kühn
Um der Antwort auf die Frage „ob sich adcada.money-Investoren Sorgen machen müssen“ näherzukommen, lohnt sich zunächst die Frage nach der Seriosität des Unternehmens sowie demjenigen, der es führt: Benjamin Kühn.
Viele Unternehmen haben sich daran gemacht, mithilfe von Daten spezielle Analysen durchzuführen, um die Ausfallwahrscheinlichkeit von Unternehmen zu bewerten. Solch eine Analyse ist bei der Bestimmung der Seriosität von ADCADA und Benjamin Kühn unerlässlich. Diese Daten bekommt man bei „credit reference agencys“, das sind Ratingagenturen oder Wirtschaftsauskunfteien. Die Bekannteste davon in Deutschland ist die Creditreform, mit einer über hundertjährigen Geschichte. Die Bonitätswächter attestierten ADCADA mehrfach eine Top-Bonität, die daraus resultiert, dass Creditreform die Ausfallwahrscheinlichkeit, also die Insolvenzwahrscheinlichkeit der Unternehmen um Benjamin Kühn, nahezu bei 0,0% sehen.
Für die Erstellung eines Creditratings werden Bilanzkennzahlen wie das Eigenkapital herangezogen, Zahlungserfahrungen Dritter, und eine Reihe weiterer öffentlicher Daten. Bei der Wirtschaftsauskunftei Bürgel kann man auch die Auskunft über Benjamin Kühn ziehen. Unsere Recherchen kamen zu dem Ergebnis, dass auch über ihn keine negativen Merkmale eingetragen sind und er eine weiße Weste, eine exzellente Kreditwürdigkeit, hat.
Für eine genauere Beurteilung der Seriosität lohnt es sich nicht nur aktuelle Daten und Ereignisse heranzuziehen, sondern auch Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, zum Beispiel die Zahlungsmoral von ADCADA gegenüber den Investoren. Bislang sind keine Fälle öffentlich geworden, wonach ein Anleger bei dem Multibranchen-Konzern Geld verloren hätte. Die Zinszahlungen aller ADCADA-Geldanlagen wurden bislang pünktlich bedient – dies bestätigt die Recherche. Es erscheint auch entgegen der Logik, ADCADA unseriöses Verhalten zu unterstellen, wenn bereits alle Investoren ihr Geld, wie von der Bafin gefordert, per Überweisung zurückerhalten haben.
Darum brauchen Investoren nicht in Panik zu verfallen
Es gibt aktuell keinerlei Hinweise darauf, dass Zweifel an dem Geschäftsmodell von ADCADA nachhaltig und faktenbasiert begründet sein könnten. Die Faktenlage deutet vielmehr auf ein stabiles finanzielles Fundament hin. Der Abwicklungsbescheid der Bafin rechtfertigt eine Kritik an einem Vorgang, der nicht schnell genug ausgeführt wurde, jedoch nicht an der Gesamt-Konzeption der innovativen Geldanlagen.
Für Investoren hätte es keinen besseren Vertrauensbeweis als die komplette Rückzahlung der Einlage geben können. Denn wenn die Rückzahlung nicht vollständig hätte geleistet werden können, wie es in der Vergangenheit viele Fälle im Graumarkt gezeigt haben, dann gäbe es tatsächlich Grund zur Panik. Da dies hier aber nicht der Fall ist, sollte man generell Ruhe bewahren und nicht unnötig in Panik verfallen.