Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran sorgt für Minus an den Börsen. Der Ölpreis steigt enorm, während Aktienkurse sinken. Anleger reagieren nervös und setzen auf krisensicheres Gold und Anleihen.
Nach der Tötung des iranischen Generalmajors Kassem Soleimani durch einen US-Raketenangriff befürchten Anleger die Eskalation des Konflikts. Der oberste geistliche Führer Irans Ajatollah Ali Chamenei hatte bereits Vergeltung angekündigt. Laut Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners habe der Konflikt das Potenzial „politisch und wirtschaftlich extreme Turbulenzen auszulösen.“
Der Höhenflug an den Börsen fand mit der Zuspitzung des Konflikts ein Ende. Der Dax fiel um 0,8 Prozent, während sich auch die Anleger an der Wall Street zurückzogen. Der Dow-Jones-Index verlor ebenso 0,8 Prozent und fiel damit auf 28.653 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,8 Prozent und fiel damit auf 9024 Punkte.
Wer profitiert?
Ölkonzerne könnten von dem Konflikt profitieren, denn der Ölpreis
verbuchte einen enormen Anstieg. Immerhin wurde der Höchststand vom September
bereits übertroffen. Dieser war die Folge von schweren Angriffen auf
saudi-arabische Ölanlagen.
Sofort nach der Tötung des Generals stieg der Ölpreis an und erreichte
Spitzenwerte wie im Mai 2019. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am 3.
Januar fast zwei Dollar mehr als noch am Tag zuvor. Der Preis stieg innerhalb
eines Tages auf 68,18 US-Dollar. Auch die amerikanische Sorte West Texas
Intermediate erreichte einen Preisanstieg von 1,70 Dollar. Das Barrel kostete
62,88 Dollar. Zudem verteuerten sich die Aktien von Exxon Mobil und Chevron um
circa ein Prozent.
Auch bei Aktien von Goldproduzenten waren steigende Kurse zu beobachten. Wie immer in krisenbehafteten Zeiten suchten Anleger den sicheren Hafen der Goldinvestition auf. Der Goldpreis legte zu und so kostete eine Feinunze des Edelemetalls mit 1.550 Dollar so viel wie seit September nicht mehr. Bereits vor der Tötung des Generalmajors hatte der zunehmende Konflikt zwischen den USA und dem Iran den Goldpreis angetrieben.
Eskalierender Konflikt – Was ist jetzt sinnvoll für Anleger?
Viele Anzeichen sprechen außerdem für eine weitere Eskalation des Konflikts.
Der ehemalige US-Vizepräsident und jetzige Präsidentschaftskandidat der
Demokraten Joe Biden ist der Meinung, dass die USA sich möglicherweise „am
Rande eines größeren Konflikts im Nahen Osten befänden, da US-Präsident Donald
Trump „eine Stange Dynamit in ein Pulverfass geworfen“ habe. Dies schrieb er in
einer Stellungnahme, die er am Abend des 2.1. veröffentlichte.
Wie immer in Zeiten der Krise setzen Anleger auf Staatsanleihen und Gold.
Insbesondere Privatanleger setzen verstärkt auf das begehrte Edelmetall. Laut
einer Studie der Steinbeis-Hochschule besitzen Privatleute in Deutschland
aktuell 8.918 Tonnen Gold und haben damit einen Rekord erreicht. Herbert Behr,
Geschäftsführer von Golden
Gates empfiehlt gerade jetzt in der
Unsicherheit des Konflikts im Nahen Osten eine Investition in Gold.
„Insbesondere in Krisenzeiten hat sich das Investment in Gold schon häufig
bewährt. Auf Krisensicherheit und soliden Wertbestand des Edelmetalls kann man
sich verlassen.“, so der Edelmetallexperte Herbert Behr.