Wussten Sie eigentlich, dass fast jeder Kühlschrank in Deutschland, wenn er nicht penibel regelmäßig gereinigt wird, eine Keimschleuder ist? Da hilft nur putzen, putzen und nochmal putzen. Denn wenn sich der Kühlschrank selbst eisfrei hält, heißt das nicht, dass er sich auch selbst reinigt. Experten sagen, eine Reinigung all 4 Wochen sollte das Minimum sein. Bedeutet, alles ausräumen, die Ablagen und Glasscheiben entnehmen und von oben und unten, also Vorder- und Rückseite sauber machen. Glas- oder Kunststoffplatten kann man oft sogar in die Spülmaschine tun – das hängt vom Hersteller ab. Nehmen Sie dafür aber bitte keine Scheuermilch, sondern verdünntes Spülmittel oder Neutralreiniger.
Die Schimmel- und Keimherde im Kühlschrank entstehen dadurch, dass etwas ausgelaufen ist oder Verpackungen von außen verschmiert sind. Jeder kennt das, wenn beispielsweise Marmeladengläser verklebt sind. Deshalb sollte der Schmutz umgehend entfernt werden. Natürlich ist das lästig, aber wer die Gefahren, die z.B. von Schimmelpilzen ausgehen, kennt, der gewöhnt sich mehr an regelmäßiges Reinigen. Übrigens: Vom Nachwischen oder generellem Reinigen mit Essig, wie es eigentlich immer überliefert wurde, ist man heutzutage weggekommen. Die Säure könnte empfindliche Oberflächen angreifen. Und aufgeraute Stellen, wie sie auch beim Einsatz von Scheuermilch entstehen, sind genau die richtigen Sammelplätze für Pilze. „Mit einem weichen Lappen die Schmutzreste abwischen, wenn sie einige Zeit eingeweicht wurden“, lautet die Empfehlung von Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege und Waschmittel. Auch die Gummidichtungen sind rund um die Kühlschranktür sind ein beliebter Platz, an dem sich Keime und Bakterien festsetzen. Deshalb die Dichtung ruhig gelegentlich mit einem verdünnten Hygienereiniger abreiben. Die Vorstellung, dass es ausreicht, 2mal im Jahr den Kühlschrank zu säubern, sollte man umgehend aus dem Kopf verbannen. Das ist effektiv zu wenig.
Achten Sie auch auf das kleine Loch in der hinteren Wand des Kühlschranks, dort läuft das Abtauwasser ab. Damit sich das Wasser dort nicht sammelt, sollte man auch hin und wieder überprüfen, ob es nicht verstopft ist. Denn dann findet man schnell kleine Wasseransammlungen am Kühlschrankboden und wundert sich, wo die herkommen. Übrigens kommt das Abtauwasser aus dem Eisfach, wo sich oftmals eine Eisschicht bildet, wenn zum Beispiel regelmäßig die Tür auf und zu gemacht wird, oder Wasser vom Gefriereis überläuft. Wenn die gebildete Eisschicht etwa 1 cm dick ist, sollte man abtauen. Das spart Stromkosten und verbessert das Kühlverhalten des Gerätes. Dabei bitte nicht das Eis zum schnelleren Schmelzen mit dem Messer herauskratzen, weil sonst die Kühlschlangen beschädigt werden, sondern dann lieber eine Schüssel mit heißem Wasser in das Gefrierfach hineinstellen, was den Schmelzvorgang beschleunigt. Zukünftig dann darauf achten, dass man keine warmen Speisen in den Kühlschrank stellt, oder warme Luft vom Kochen in das Gerät strömt, um eine neue Vereisung zu vermeiden.
Wenn trotz regelmäßiger Reinigung immer mal unangenehme Gerüche entstehen, empfiehlt es sich, z.B. ein Schälchen mit Kaffeepulver in den Innenraum zu stellen, denn das Pulver nimmt effektiv Gerüche auf. Spezielle Geruchsabsorber zur Neutralisierung von Gerüchen kann man außerdem im Handel erwerben.