In Deutschlands größter Boulevardzeitung „BILD“ wird derzeit täglich über den Clan-Chef Ibrahim Miri berichtet, der trotz Abschiebung wieder zurück nach Deutschland gekommen ist. Illegal und gegen jedes Gesetz. Aber wer jetzt meint, dies wäre ein Einzelfall, der gibt sich der Lächerlichkeit preis. Unzählige Migranten, Asylsuchende, Geduldete oder Flüchtlinge, die kein Bleiberecht haben, halten sich illegal in Deutschland und Europa auf. Besonders schlimm sind die Verhältnisse in Frankreich und Spanien, aber auch in Deutschland stellt man vermehrt fest, dass illegale Einreisen per Flugzeug vorgenommen werden oder Schlepperbanden die Ausgewiesenen zurückbringen in unser Land. Das sind Hunderte, sogar Tausende, die illegal hier wohnen. Es ist erstaunlich, dass der Staat diese ärgerliche Situation nicht viel mehr öffentlich macht, sondern Horst Seehofer mit seinem Vorstoß zur Grenzsicherung und zu vermehrten Grenzkontrollen versucht, ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen der Abschreckung und Verhinderung illegaler Einreisen. Dass das alles nur Stückwerk ist, ein Tropfen auf dem heißen Stein, das wissen alle Verantwortlichen, dennoch wird die Verschärfung der Grenzkontrollen jetzt als „Glanzleistung“ an die große Glocke gehängt. Ein weiteres Indiz dafür, wie armselig in Deutschland die wichtigsten Probleme angegangen werden, die längst allerhöchste Priorität haben sollten.
Abschiebung aus Deutschland ist für viele IIlegale keine Abschreckung, sondern ein Einschnitt in ihrem Leben, den sie aber schnellstens wieder rückgängig machen wollen, indem sie einfach wieder mit neuer Identität, falschen oder fehlenden Dokumenten und mit verändertem Aussehen zu uns zurückkommen. Schließlich haben die meisten längst mehrere Verwandte oder Familienmitglieder in Deutschland, bei denen man vorerst untertauchen kann. Dabei werden rotzfrech die Ausweispapiere einer oder eines legal im Land lebenden Verwandten benutzt, um unbehelligt durchs Land zu ziehen. Oft gibt es nach Ausweisung nur eine Einreisesperre, die einige Jahre andauert, so dass man danach einen erneuten Einreiseantrag stellen kann. Doch diese „Wartezeit“ überbrücken viele Migranten bereits mit illegalem Aufenthalt bei Familienangehörigen. Es ist erschreckend, dass durch die schlechte Behördenvernetzung die einzelnen Bundesländer oft gar nicht wissen, dass beispielsweise ein in Nordrhein-Westfalen registrierter Flüchtling in Schleswig-Holstein eine neue Registrierung vornimmt, nachdem er im alten Bundesland untergetaucht oder sogar abgeschoben worden ist. Der Minister-Erlass von Horst Seehofer, die Grenzen zu Polen z.B. nun verstärkt zu kontrollieren (aktuell in der Grenzstadt Görlitz in Sachsen) oder auch andere Grenzen zu Deutschland gezielt zu kontrollieren bedeutet lediglich, Personen mit Einreise-Sperre werden zurückgewiesen an der Grenze. Was passiert also: Diese Personen drehen um, lassen einige Tage verstreichen und versuchen es erneut oder suchen sich einen anderen Grenzpunkt zur Einreise. Wie gesagt: Immer wieder gerne angewandt wird die Masche mit der Einreise per Flugzeug, getarnt als Touristen. Wann gibt es schon mal Passkontrollen bei innerdeutschen oder europäischen Flügen? So gut wie nie! Da kann jeder, so wie der Clan-Boss Miri vom Libanon in die Türkei per Auto reisen und dort ins Flugzeug steigen und zurück nach Deutschland kommen. Wenn man erst einmal in Deutschland eingereist ist, reicht man Klage gegen die Abschiebung ein und bleibt erst einmal hier.
Ganze LKW-Ladungen illegal Einreisender werden regelmäßig in Europa aufgegriffen, in den Fernbussen werden regelmäßig Illegale angetroffen, die ihre Papiere weggeworfen haben, in Schiffen, in Zügen und an Flughäfen. Doch das ist nur die Dunkelziffer. Man kann einfach hochrechnen, wieviel Personen also tatsächlich ins Land kommen, die nicht registriert werden. Besonders gnädig ist dabei der Umgang mit jugendlichen Einwanderern, die inoffiziell ins Land kommen, besonders solchen aus afrikanischen Staaten, die dann in die dafür zuständigen Auffanglager kommen und dann später einem Bundesland zugewiesen werden. Für diese Menschen „lohnt“ sich die illegale Einreise, weil ihnen meistens keine direkte Abschiebung droht. Dass sie dann nach einiger Zeit hier, dann mit Aufenthaltstitel ausgestattet, ihre Familienangehörigen nachholen zu uns, ist die Kehrseite der Medaille. Man sieht, es hakt an allen Ecken und Enden. Ein Clan-Boss wie Ibrahim Miri, der zusätzlich schwer kriminell ist und mehrjährige Haftstrafen hinter sich hat, und nun einen erneuten Asylantrag stellt, ist ein aktuell schlechtes Beispiel für viele andere, die dem deutschen Staat die lange Nase zeigen und die lasche Durchsetzung von klar formulierten Gesetzen gnadenlos ausnutzen. Ein Blick ins Internet reicht aus, um ausreichend Informationen über illegalen Dokumentenhandel zu erhalten, um Kontakte zu Schleusern und Passfälschern aufzubauen oder Tipps zu bekommen, wie man deutsche Behörden als Ein- oder Zuwanderer überlisten kann. Wann werden deutsche Behörden wohl endlich beginnen mit strukturierter Offensive und mit sogenannten „Taskforces“ gegen diese Missstände vorzugehen? Gemeint ist: Effektiv vorzugehen.