Rom/Vatikanstaat. Es brauen sich ganz dunkle Wolken über der Residenz des ehemaligen Kirchenoberhauptes Papst Benedikt zusammen. Denn so weit darf die Treue zu Amt und Würden und gegenüber den eigenen Mitarbeitern nicht gehen, dass am Ende der Papst, der heilige Vater in Rom, der Verdeckung und Vertuschung sexueller Entgleisungen verdächtigt wird. Doch in der Zwischenzeit verhärten sich die Vorwürfe, dass der ehemals deutsche Papst Benedikt nicht konsequent und auch nicht juristisch gegen den deutschen Prälaten in seinem Staatssekretariat vorgegangen sein soll. Denn als man diesem sexuelle Belästigung und perverse sexuelle Neigungen gegenüber anderen männlichen Bediensteten vorgeworfen hatte, soll Benedikt mit seinem Sekretär Georg Gänswein versucht haben, die Vorgänge zu vertuschen. Es gibt belastende Zeugen und SMS-Nachrichten bei Gänswein, die belegen, dass dieser versucht hat, die Angelegenheit zu relativieren und zu verdecken. Schlimm genug, da Gänswein als rechte Hand des Pontifex (lat. für Papst) nicht ohne Einwilligung des Papstes gehandelt haben kann, da er weisungsbefugt war und dem Kirchenführer in jeglicher Hinsicht unterstellt war. Als ausführendes Organ spielte er somit eine entscheidende Rolle bei den Vorgängen in den geheiligten Fluren des Petersdoms und dessen Umgebung.
Längst ist Benedikt im verdienten kirchlichen Ruhestand und von seinen Ämtern als Kirchenoberhaupt befreit (emeritiert), da legt sich ein schwerer Verdacht über die achtjährige Amtszeit des deutschen „Kirchenidols“ Papst Benedikt: Er soll von sexuellen Übergriffen und Belästigungen eines seiner engsten Mitarbeiter gewusst haben, ohne mit der ganzen Härte des Gesetzes dagegen vorzugehen. Es gibt offensichtlich vertrauliche Dokumente und Emails als auch SMS-Nachrichten, die beweisen, dass an höchster Stelle entschieden wurde, die Angelegenheit „unter den Tisch zu kehren“. Dass der emeritierte Papst mit mittlerweile 92 Jahren nun mit solch derartig schweren Vorwürfen konfrontiert wird, wirft einen weiteren Schatten auf die Arbeit und die christliche Mission der römisch-katholischen Kirche, und wird Millionen von Gläubigen und Christen in ihrem Glauben erschüttern. Benedikt selbst muss sich nun unangenehme Fragen gefallen lassen, gibt es doch Gründe für sein Verhalten, die jetzt hinterfragt werden müssen. Offenbar verband ihn und den beschuldigten deutschen Prälaten ein enges Band von Treue und Gehorsam, hatte der beschuldigte Prälat bereits im Jahre 2005 kurz vor der Amtseinführung von Kardinal Josef Ratzinger – wie dieser zu jener Zeit noch hieß – mitgeholfen, Widerstände gegen die Wahl zum Papst zu beseitigen. Denn gegen Ratzinger hatten sich seinerzeit eine Clique von Kardinälen verschworen, die stattdessen lieber den heutigen Papst Franziskus auf dem kirchlichen Thron gesehen hätten. Doch verbotene Wahlabsprachen, die natürlich unlauter waren, wurden durch den Prälaten öffentlich gemacht, was den Weg für Benedikt freimachte. Diese Verbundenheit soll der Grund für Benedikt gewesen sein, seinem Gefolgsmann seinerseits einen großen Gefallen zu erweisen und ihn nicht den Strafbehörden zu überstellen.
Der Prälat im Vatikan soll jahrelang mit sexuellen Entgleisungen und auch ungewollten Handlungen gegenüber anderen päpstlichen Angestellten quasi Seite an Seite der päpstlichen Gemächer sein Unwesen getrieben haben. In absurdester Form soll er sexuelle Ambitionen und perverse Neigungen nach außen getragen haben und männliche Angestellte genötigt haben. Gegen deren Willen, wie an Eides statt bestätigt wird, nahm er sexuelle Handlungen vor und ließ seinen homosexuellen Gelüsten in den langen Gängen der päpstlichen Gemächern freien Lauf, ohne dass ihn jemand stoppte. Obwohl alle wussten, dass der Prälat „stockschwul“ war, wie es heißt. Bei Vernehmungen der Opfer wurden ekelhafte Praktiken und Entgleisungen des Beschuldigten im Detail öffentlich gemacht. Besonders Georg Gänswein, die rechte Hand von Benedikt, wußte offenbar sieben Jahre lang von den Vorwürfen, ohne diese mit konsequenter Härte zu verfolgen und zu beenden. Im Gegenteil, Gänswein soll sogar versucht haben, die Tatsachen als übertrieben und nicht so gewichtig zu betrachten.
Leider gehört es zur schlechten Praxis der katholischen Kirche, dass man dort Verfehlungen mit Versetzung zu ahnden versucht. In diesem Fall bedeutete es für den Prälaten, dass man ihn erst in den diplomatischen Kirchdienst versetzte und danach in seine deutsche Heimat zurückbeorderte, um ihn aus der „Schusslinie“ zu nehmen. Gänswein versucht nun zwar, die Vorwürfe gegen ihn auf den Personalchef von Papst Benedikt abzuwälzen, aber dieser kann sich offensichtlich an die Informationen durch G. Gänswein nicht mehr erinnern.
Zwar lässt der Prälat seine Ämter in der Zwischenzeit ruhen, aber seine Anwältin, die ihn vertritt, bestreitet sämtliche Vorwürfe und hofft, dass dieser „bittere Kelch an ihm vorbeiziehen möge.“ Die Frage wird sein: Sind die Vorwürfe gegen Benedikt berechtigt, oder übertrieben? Einem Mann, der mit seiner gütigen und ruhigen Art die Völker beschwichtigen konnte und die Massen für sich gewonnen hat, der aber geglaubt hat, die Vorwürfe im Vatikan seien streng vertraulich und nicht auf ewig in Stein gemeißelt. Wenn ihn dieser Irrglaube nicht ganz bald mit einem sehr düsteren Zerrbild verweben könnte und die Aura seines Wirkens und Auftreten sogar zerstört wird. Unser Papst, über den die BILD-Zeitung am Tag nach der Wahl titelte: „WIR SIND PAPST“. Man mag sich derartige Verfehlungen und Ungeheuerlichkeiten von ihm nicht vorstellen.