Strom kommt aus der Steckdose. In Zeiten der „Fridays for future“ überlegen zahlreiche Endnutzer, wie sie an der Kohlendioxideinsparung teilhaben können. Viele entscheiden sich für Ökostrom – und werden in die Irre geführt. Denn über die Leipziger Strombörse (EEX) erhalten sie am Ende einen Mix, der doch zu 40 Prozent aus fossilen Energieträgern oder Atomkraft gewonnen wurde. Auf diese Weise betrogen schädigen zahlreiche umweltbewusste Kunden das Klima mit gutem Gewissen ungewollt: Über den Kauf von Zertifikaten kann dort der Strom aus „grauen Quellen“ grün gewaschen werden. Mit der „Deutsche Energie Versorgung GmbH & Co. KG“ (DEVG) ist ein Anbieter in den Markt getreten, bei dem die Abnehmer der Klimaneutralität ihrer Entscheidung sicher sein können. Selten zwar, aber solche Firmen wie den Hamburger Stromproduzenten gibt es tatsächlich.
Seit der Strommarktliberalisierung 1998 liegt die Wahl der Stromerzeugung in den Händen der Verbraucher: Wer seine Kilowattstunden nicht selbst erzeugt, hat die Auswahl zwischen dem billigen Atomstromanbieter auf Kosten künftiger Generationen oder Unterstützung der Kohlekumpel, ebenfalls auf Kosten künftiger Generationen. Oder Öko-Energie. Der Endverbraucher bestimmt mit seiner monatlichen Stromkostenüberweisung die Art und Weise der Stromproduktion.
Allerdings öffnet das Gesetzeswerk der Erneuerbare–Energien–Verordnung zahlreiche Lücken der Verbrauchertäuschung. So sei als erstes Beispiel der Zertifikatehandel genannt. Norwegen gewinnt seinen Strom zu annähernd 100 Prozent aus erneuerbaren Energien, weit über den Bedarf des Landes hinaus. Norwegen kann so nicht in Anspruch genommene Verschmutzungsrechte am internationalen Markt verkaufen. Diese Zertifikate machen dann deutschen Kohlestrom auf dem Papier klimaneutral und norwegischen Strom aus Wasserkraft theoretisch zu Kohlestrom. Der norwegische Endkunde merkt davon nichts, wird doch der Strom in seinem Umfeld augenfällig durch Wasserkraft produziert, ist dann aber nominell teilweise Kohlestrom. Der deutsche Kunde merkt auch nichts, ist doch sein Verbrauch an grauem Strom dank der norwegischen Zertifikate reingewaschen. Die Einsparung an Kohlendioxid beträgt null. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das eine win-win-Situation, für das Klima eine Katastrophe.
Die zweite Fußangel in der Erneuerbare–Energien–Verordnung ist das dort angelegte Doppelvermarktungsverbot. Erhält eine Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energiequellen Fördermittel der öffentlichen Hand, so darf sie keinen weiteren Vorteil daraus ziehen, mit der ökologischen Erzeugung auch noch zu werben.
Eigene Solaranlagen und Kooperation mit dem Windstrompartner Nordgröön Energie GmbH aus Schleswig-Holstein setzen die „Deutsche Energie Versorgung GmbH & Co. KG“ in die Lage, einen zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erzeugten Strommix anzubieten. Werben dürfen sie damit nicht. Direktvermarktung und Einkauf bei Direktvermarktern unter Umgehung der Leipziger Strombörse schafft auch beim Verbraucher die Gewissheit, wirklich grün erzeugten und keinen „greenwashed“-Strom zu finanzieren. „Was wir garantieren können ist der grüne Geldfluss“, erläutert Jürgen Kilimann von der DEVG. „Die monatlichen Abschläge der Kundenstromrechnung gehen an uns, unsere eigenen Anlagen und an unsere Vertragspartner aus Windkraft und anderen erneuerbaren Energien“, erklärt der Geschäftsführer weiter. Endkunden finanzieren auf diese Weise wirklich die Dekarbonisierung und nicht Pseudo-Effizienz durch Zertifikatehandel. Die in Hamburg ansässige DEVG schafft damit bei wirtschaftlichem Nutzen eine win-win-Situation für das Klima. Und vermittelt Kunden das gute Gefühl, im Bemühen um Nachhaltigkeit und Emissionsreduzierung den richtigen Partner an ihrer Seite zu haben.