Bund und Länder melden Kompromiss zwischen Berlin, Bayern, Hessen und Thüringen
Das Bundeswirtschaftsministerium vermeldet einen Durchbruch bei der Stromtrassenplanung im Dreiländereck zwischen Bayern, Hessen und Thüringen. Laut Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, sei ein Kompromiss bezüglich der Ausbaupläne zwischen den drei Ländern und dem Bund erzielt worden. Der Ausbau würde auf das erforderliche Maß beschränkt. Verstärkt sollen bürgerfreundliche Lösungen zum Einsatz kommen. Insbesondere sollen weiterer Abschnitte eine Erdverkabelung bekommen. Das entlaste Bayern und Thüringen, ohne dass es in Hessen zum Neubau weiterer Leitungstrassen komme.
Nach erstem Überblick sieht der Kompromiss vor, eventuell auf den weiteren Netzausbau der Nord-Süd-Trasse im notwendigen und bisher vorgesehenen Maß zu verzichten. Gegebenenfalls sollen eher im Süden weitere Kraftwerke geschaffen werden als im Norden erzeugten Strom in den Süden zu leiten. Zudem spricht das Papier von zu treffenden Absprachen mit den Nachbarländern, um eventuelle Bedarfsspitzen auszugleichen. Ziel sei, einseitige Belastungen bestimmter Regionen durch weiteren Trassenbau nach Möglichkeit zu vermeiden. Dabei seien auch Anregungen betroffener Bürgerinnen aus der Region beachtet worden.
Konkret bemängelt der Vorschlag eine bereits hohe Belastung der Bürger in Südthüringen und in der benachbarten bayerischen Region Grafenrheinfeld/Schweinfurt. Vor diesem Hintergrund soll auf P44 von Schalkau nach Grafenrheinfeld verzichtet werden. P43 von Mecklar nach Grafenrheinfeld soll zwar von der Trassenführung wie geplant, aber so weit möglich in Erdverkabelung gebaut werden.
Der SuedOstLink wird mit 4 GW geplant. Die Nutzung der neuen 525 kV-Technologie erlaubt Verlegung innerhalb der bislang geplanten Trassenbreite. Mit der bisherigen 320 kV Technologie und Leerrohren hätte die Trasse deutlich verbreitert werden müssen.
In den Abschnitten, in denen der SuedOstLink als Freileitung mit der 525 kV-Technologie errichtet wird, soll möglichst parallel mit bestehenden Drehstromleitungen verlegt werden. Zudem verfolgen Bund und Länder das Konzept, wo immer möglich neue Leitungen entlang bereits vorhandener Trassen wie Autobahnen, Eisenbahnen oder Stromtrassen zu verlegen. Allerdings muss die Bundesnetzagentur solche Bündelungsmöglichkeiten neu planen. Solche Neuplanung kann zu mehrjährigen Verzögerungen führen und damit zu Netzengpässen. Bei schon weit fortgeschrittenen Projekten soll deshalb eine abschnittsweise Verkabelung bevorzugt werden.