Geschichten von Mietnomaden füllen seit Jahren die Spalten von Zeitungen und Vermietermagazinen. Mittlerweile bieten eine Reihe von Versicherungen Schutz gegen diese unplanbaren Ausfälle.
Endlich ist er weg, der seit Monaten säumige Mieter, immerhin. Ausgezogen ohne Ansage, die Miete schuldig, eine Trümmerlandschaft hinterlassen, Verbleib unbekannt. Was nützt der erklagte Titel, wenn der Geflüchtete zunächst mit hohem Aufwand ermittelt und verklagt werden muss, dann aber nichts auf der Naht hat oder die Freiheit im Ausland genießt? Soll man schlechtem Geld gutes hinterherwerfen? Es müssen nicht immer die absichtlichen Betrüger sein. Auch Trennung, Arbeitslosigkeit und Überschuldung führen häufig zu Mietrückständen. Der Vermieter zahlt dann für Schwierigkeiten oder Fehlverhalten anderer. Das stellt vor allem kleine Vermieter vor erhebliche Probleme.
Einige Versicherer fangen mittlerweile diese Risiken ab. Je nach Vertrag ersetzt die dem Vermieter bis zu 12 Monatsmieten und Nebenkosten, möglicherweise auch Vandalismusschäden. Das Mietrecht ermöglicht dabei, diese regelmäßig anfallenden Beiträge auf die Betriebskosten umzulegen. Eine Rechtsschutzversicherung ist die Versicherung gegen Mietausfall und Sachbeschädigung allerdings nicht. Das Kostenrisiko zum Einklagen der Außenstände verbleibt beim Vermieter.
Mietausfall billig, Vandalismusversicherung teuer
Die Preise variieren je nach Risiko. So ist eine Grundversicherung für rund 70 Euro pro Jahr und Mieter zu haben. Die springt für bis zu 6 säumige Monatsmieten bis zu 10.000 Euro Schaden ein. Möchte der Vermieter bis zu 12 Monatsmieten absichern, bis 20.000 Euro, muss er um die 110 Euro jährlich aufwenden. Dabei deckt das nur die entgangene Miete ab. Soll die Versicherung auch im Falle von Sach- und Vandalismusschäden einspringen, verlangen die Versicherer einen Aufschlag. Der bewegt sich um 30 Euro (bei 10.000 Euro Absicherung) oder 40 Euro (bei 20.000 Euro Absicherung). Bei 30.000 Euro Absicherung heben die jährlichen Kosten um 50 Euro. Die Kosten summieren sich da bei Standardabsicherung für bis zu 12 Monatsmieten Mietausfall und 20.000 Euro Sachschäden auf 150 Euro pro Mieter und Jahr.
Das Risiko mit Bordmitteln minimieren
Ob sich dieser Einsatz rechnet muss indes der Vermieter selbst entscheiden. Meist ist ohnehin eine Kaution von 3 Monatsmieten hinterlegt. Dem Versicherer bleibt deshalb nur das Risiko von 3 beziehungsweise 9 Monatsmieten. Zudem sehen einige Verträge auch Selbstbeteiligungen von bis zu 20 Prozent vor. Wie oft kamen in der eigenen Vergangenheit Problemfälle vor? Über die Jahre betrachtet kann dann das eine teure schwarze Schaf doch preiswerter sein. Oft genügt – Trennungen ausgenommen – auch etwas Menschenkenntnis, der normale Verstand, Lohnabrechnungen oder brauchbare Bürgschaften, gepaart mit Bonitätsauskunft und der Bescheinigung des Vorvermieters.