Berlin. Menschenhandel, Prostitution, Drogenhandel und das Glücksspiel werden meist der organisierten Kriminalität zugerechnet. Davon konnte sich die Spielbank Berlin fast 40 Jahre lang freisprechen. Bei Touristen und einheimischen Berlinern gilt die 1975 ins Leben gerufene Casino-Institution als seriös. Nun ermittelt die Polizei bei einer Filiale der Spielbank Berlin am Los-Angeles-Platz 1. Auslöser ist ein Ereignis vom vergangenen Samstag. Das Opfer, ein junger Mann aus Berlin, wurde zunächst von einer asiatischen Spielerin bestohlen und anschließend vom Personal des Casinos verwiesen sowie auf dem naheliegenden Parkplatz bedroht – bis die Polizei eintraf und Spuren sicherte (Artikelbild).
Diebstahl bei Spielbank Berlin unter Billigung des Personals?
Längst haben Casinos nicht mehr das Image der verqualmten Spielhöllen, in denen Menschen ihr Hab und Gut verzocken. Viel mehr sind Casinos gesellschaftlich akzeptiert und werden mit einem Kneipenbesuch oder Restaurantbesuch gleichgesetzt, eben ein Zeitvertreib, wenn auch ein kostspieliger. Sehr ärgerlich ist, wenn man sein Geld an den Automaten verliert – jedoch sind darauf die meisten Casino-Gänger eingestellt. Was viel ärgerlicher ist: Dreister Diebstahl.
Das Opfer beschreibt den Tathergang so: “Ich war am Samstag in dem besagten Casino am Los-Angeles-Platz 1, ich war bereits zuvor dort und schätze das Etablissement als seriös ein. Am Samstag-Abend sollte sich meine Meinung aber ändern. Ich spielte wie gewohnt mein „Bücherspiel“ am Automaten und wie es meist so ist, wollte ich nicht nur auf ein Pferd setzen, sondern suchte mir noch einen zweiten Automaten, der sich ca. 7 Meter Luftlinie neben mir befand. Da das gesamte Casino mit Überwachungskameras sowie zahlreichen Mitarbeitern ausgestattet ist, machte ich mir nie Gedanken darüber, dass Diebstahl so offen stattfinden kann und von der Filialleitung sowie dem Sicherheitspersonal offen gebilligt wird. Jedenfalls, als ich an meinen zweiten Automaten, in den ich zuvor 100 Euro getan habe, zurückkam – dann der Schock – eine leichtbekleidete Asiatin saß an meinem Automaten und spielte sorglos dort mit meinem Geld. Als ich Sie aufforderte, den Platz zu verlassen mit der Begründung, dass ich dort 100 Euro „investierte“, kam eine Sonderausspielung und die Frau weigerte sich den Automaten zu verlassen. Sie bot mir an mir mein 100 Euro zurückzugeben, obwohl der Automat in den Moment ein Vielfaches eingespielt hatte. Das lehnte ich aber ab. Da die gesamte Spielbank Berlin mit Kameras ausgestattet ist, habe ich mich zunächst an das Sicherheitspersonal gewandt das später die Spielbank-Leitung dazu rief. Doch anstatt mir dabei zu helfen den Diebstahl aufzuklären, sollte ich zunächst aus dem Casino verwiesen werden, um danach auf dem Parkplatz bedroht zu werden. Daraufhin habe ich die Polizei gerufen, doch die Casino-Leitung interessierte es nicht, sie weigerte sich sogar zunächst die Kameraaufnahmen herauszugeben, was sie dann auf Drängen der Polizei doch taten. Das Ergebnis der Sichtung aller Aufnahmen steht noch aus. Das stelle ich mir die Frage, ob das Casino-Personal nicht sogar mit diesen Gelddieben zusammenarbeitet. Ich hoffe, dass die Berliner Polizei den Fall lückenlos aufklärt“.
In Kürze wird die Vernehmung bei der Polizei stattfinden, teilte das Opfer mit. Ergebnis offen. Wir werden Sie über diesen Fall auf dem Laufenden halten.
Fazit: Glückspiel kann nicht nur mitunter sehr teuer sein, sondern kostet auch viele Nerven und manchmal braucht es die Hilfe der Polizei, um zu seinem Recht zu kommen. Wer nicht weiß was er mit seinem Geld anstellen soll, sollte es spenden…
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