Düsseldorf. Es hört nicht auf mit den schlechten Nachrichten und Meldungen über verseuchte Lebensmittel – zuletzt der Skandal über verdorbene Hühnereier, die mit Insektenschutz-Pestiziden verunreinigt waren. Nun kommt ein weiterer Lebensmittel-Skandal dazu: Die Zeitschrift Öko-Test hat in seiner neuesten Ausgabe die Testergebnisse für Hähnchen-Nuggets veröffentlicht, wobei fast alle getesteten Produkte durchgefallen sind. Besonders die von renommierten Fastfoodketten und Supermarktketten. Aufgrund mangelhafter Qualität, Verunreinigung durch Keime, miserabler Bedingungen bei der Tierhaltung und allerhand Schadstoffe innerhalb der Produkte. Hähnchenfleisch, das millionenfach verzehrt wird im guten Glauben an einwandfreie Qualität und guten Geschmack.
Wer die neuesten Testergebnisse von Öko-Test gelesen hat, dem dürfte der Hunger auf saftiges Hähnchenfleisch, millionenfach präsentiert als knusprige Chicken-Nuggets, gründlich vergangen sein. Man müßte eigentlich noch einen Schritt weiter gehen und allen Eltern raten, den Einkauf und Verzehr dieser Produkte durch ihr Kinder strengstens zu untersagen, um die Übertragung von Krankheiten wie Durchfall und Magendarm-Viren zu verhindern. Besonders im Fokus der Testergebnisse stehen die deutschlandweit tätigen Fastfood-Ketten wie Kentucky Fried Chicken (KFC) oder McDonald’s und Burger King, deren Angebote in diesem Segment besonders schlecht bewertet werden. In der Spitze der Negativbewertungen steht die Note „ungenügend“ für Burger King-Nuggets als auch die „Filet-Bites“ von KFC, die gerade wegen des hohen Anspruchs an die Filet-Qualität besonders teuer sind. Das Online-Magazin „ Die Welt n24“ titelt am 26.10.17 sogar: Finger weg von diesen Lebensmitteln! Chicken-Nuggets sind weder gesund noch werden sie nachhaltig produziert. Von „Turbo-Mast“ ist immer wieder die Sprache, da weiß eigentlich jeder, was gemeint ist. Immer mehr setzt sich auch in Deutschland die Erkenntnis durch, dass Profite auf Kosten von Qualität, schlechtester Lebensbedingungen der Masttiere und vernünftiger Gesundheitskontrollen maximiert werden. Nur so ist zu erklären, dass die Konzerne diese minderwertigen Lebensmittel auf den Markt und somit auf die Teller der Konsumenten bringen. Ohne Skrupel und dem Gefühl von Verantwortung gegenüber den Lebensmittelgesetzen.
Wer heutzutage Hähnchenfleisch in Form von Nuggets verzehren will, dem bleibt im Grunde nur die Möglichkeit, das Fleisch selbst einzukaufen und entsprechend zuzubereiten. Es gibt viele leckere Rezepte, die das Zubereiten, Kochen und Genießen zu einem Erlebnis machen, welches weitaus besser ist als nur ein einziger Besuch im Fastfood-Restaurant. Aber auch die Supermarkt-Produkte konnten beim Test nicht wirklich überzeugen. Auch dort fiel der Großteil aller Testprodukte durch. Antibiotikaresistente Keime, Fettschadstoffe und schädliche Mineralstoffe sind nur einige der Ekel erregende Produktbeimischungen. Das liegt in erster Linie auch daran, dass das Billig-Fleisch aus Ländern wie Brasilien, Thailand oder der Ukraine importiert wird. Dort sind die Mast- und Futterbedingungen unterirdisch, dort gibt es kaum Lebensmittelkontrollen und den Importeuren geht es nur um die günstigen Preise, nicht um gute Qualität. Wenn man überlegt, dass Tag für Tag Fleisch in Nuggetform auf den Teller von hauptsächlich Kindern kommt, dann kann einem übel werden. Wie anders soll es möglich sein, dass McDonald’s in seiner Werbung im Aktionszeitraum 24 Nuggets zum Preis von ursprünglich 6 Chickennuggets anbietet, ohne dass dies zu Lasten der Qualität geht. Das Schlimme dabei ist, dass die meisten Kunden gar nicht wissen, welchen „Frass“ sie da in sich reinschaufeln. Hauptsache wenig Arbeit haben, nicht selbst kochen müssen und bequem das Restaurant ohne Aufräumen nach dem Essen verlassen – so lautet die Devise der meisten, die mit Kind und Kegel in den Fastfood-Tempeln Einzug halten. Doch wer sein Kind liebt, der sollte in nächster Zeit einen großen Bogen um McDonald’s und Co machen, und stattdessen lieber einmal mehr seine Talente am heimischen Herd ausprobieren.