Silicon-Valley. Die Photovoltaik-Branche boomt. Doch so schön und vielseitig die Angebote auch sind, bringen diese auch Verwirrung mit sich. In dem Dschungel aus Angeboten, Anlageprodukten und Modulherstellern ist es für Laien nahezu unmöglich, das beste Produkt für sich herauszusuchen. Diese Marktlücke haben nun einige für sich erkannt und ein Qualitätssiegel für Photovoltaikanlagen herausgebracht. Nachdem zunächst einmal Experten aus Forschungsinstituten, Zertifizierer und auch Hersteller zusammen umfangreiche Kriterien, die empirisch und aussagekräftig die Qualität der einzelnen Module bestimmen, festlegten, startete die Untersuchung der breitgefächerten Produktpalette. Dabei wurde nicht nur die Leistungsstärke unter die Lupe genommen. Bei einem qualitativ hochwertigen Solarmodul geht es um viel mehr. Fragen wie „Gewährleistet das Modul auch im 20. Lebensjahr die gleiche Leistung?“, „Bringen die Module auch bei schwacher Sonneneinstrahlung genug Leistung?“ oder „Wie resistent sind die Module gegen Unwetter- oder andere Einflüsse?“ wurden hierbei gestellt. Getestet wurden die Module demnach auf Leistung, elektrische Sicherheit, Alterungsbeständigkeit, mechanische Belastungen, Dokumentation und Verarbeitung. Dabei ging man teilweise über die gesetzlich festgelegten Normen hinaus, um die tatsächlich hochwertigen Module herauszukristallisieren.
Das Aufatmen lassende Ergebnis: Fast alle bisher getesteten Module halten das, was die Hersteller versprechen. Einige liegen sogar über dem vom Hersteller angegebenen Toleranzbereich. Auch der der Test der Alterungsbeständigkeit, in dem die Module besonderen Wetterverhältnissen und, wie eingangs beschrieben, höheren Belastungen ausgesetzt wurden als durch den IEC gefordert, fiel positiv aus. Alle Module bestanden den Test mit Bravur. Demnach würden diese 20 Jahre lang ohne Leistungseinbußen ihren Dienst erweisen. Zu beachten ist zudem bei Modulsystemen, wie hoch die angegebene Nennleistung des Herstellers ist. Die meisten Module sind in Reihe geschaltet, wo der Mittelwert keine Rolle spielt. Denn hier bestimmt die Leistung des schwächsten Moduls die Leistung der gesamten Anlage. Die Hersteller versprechen keine schlechtere Leistung als die von ihnen angegebene Nennleistung. Doch wie sieht es bei schwacher Sonneneinstrahlung aus? Die Nennleistung wird nämlich mit einer Strahlungsintensität von 1.000 Watt pro Quadratmeter gemessen, welche in Deutschland nur an guten Tagen und zur Mittagszeit erreicht werden kann. Der Durchschnittswert der Sonnenscheindauer liegt bei etwa 1500 Stunden, also rund 2 Monaten. Daher ist es verständlich, dass man sich nicht auf die anhand diesen Wertes gemessene Nennleistung verlassen sollte. Deshalb ist es für die Prüfer umso wichtiger gewesen, wie die Leistung bei geringer Sonneneinstrahlung aussieht. Hierbei stellte sich heraus, dass einige Module bei schwacher Sonneneinstrahlung sogar an Leistungsstärke dazugewannen. Beim schlechtesten Modul sank die Leistung bei einer Sonneneinstrahlung von 200 Watt pro Quadratmeter um mehr als 4 %. Andersherum wurde auch der Wirkungsgrad bei hohen Temperaturen gemessen mit der Feststellung, dass das schlechteste Modul über 11% an Leistung verlor.
Besonders stark stachen Glas-Glas-Module, also Module, deren Vorder- und Rückseite mit Glas bestückt sind, mit ihrer hervorragenden Leistung und Qualität hervor. Viele Modulhersteller nutzen für die Rückseite Folie statt Glas. Dies hat den Vorteil des geringen Gewichts der Anlage. Beide Arten von Modulen wurde zusammen getestet, da für den Kunden nicht die Technologie, sondern das Endergebnis eine Rolle spielt.
Diese und viele weiteren durchgeführten Tests zeigen auf, dass insgesamt alle in Deutschland angebotenen Photovoltaik-Module die vom IEC festgesetzten Mindestanforderungen erfüllen. Einige gehen mit ihrer Leistung, Beständigkeit und Belastbarkeit sogar darüber hinaus. Doch private Anleger, Großabnehmer und institutionelle Investoren, die sich nur mit dem Besten vom Besten zufriedengeben, haben durch die Qualitätssiegel eine Möglichkeit gefunden, die Spreu vom Weizen zu erkennen und sich gezielt für diese Produkte zu entscheiden. Darüber hinaus haben beispielsweise Anbieter für Direktinvestments in Photovoltaikanlagen erkannt, dass bloßes Vertrauen oder ein attraktives Angebot allein nicht ausreichen, um sich einerseits von der Konkurrenz abzuheben und andererseits die Anleger auf sich aufmerksam zu machen. Nicht nur für die Renditeversprechen, sondern auch aus Eigeninteresse lassen sie sich von PV-Modulherstellern jegliche Art von Garantie geben und sichern sich gegen Mängel, Belastungen, unvorhersehbaren Einflüssen und Leistungseinschränkungen ab. Die besten Module und Wechseltrichter werden samt Zertifikaten, Unbedenklichkeitsbescheinigungen und Versicherungen angegeben, um den Anleger Qualität, Sicherheit sowie beständige Leistung und damit garantierte Renditen zu gewährleisten.