Hamburg. Neulich hatte ich einen freien Abend und wollte ins Kino gehen. Ich war schon unterwegs, als ich erfahren habe, dass ein Freund von mir ein Konzert gibt. Kurz entschlossen habe ich mich umentschieden. Was das mit dem Immobilienmarkt zu tun hat? Eine ganze Menge. Entscheidend ist nicht, wie viel Rendite ein Investment bringt, sondern wie viel Rendite es im Vergleich zu anderen Investments bringt.
Ich bin fest davon überzeugt: Wer reich werden will, der kauft sich kein Haus. Forschungen eines Deutschen Ökonomen geben mir recht. Er hat Finanzkennziffern aus den vergangenen Jahrzehnten zusammengetragen. Ergebnis: Der Wert des Aktienindex Dax hat sich in den fünfzig Jahren fast verdreißigfacht, eine Immobilie dagegen kostet im Schnitt nur siebenmal so viel wie vor einem halben Jahrhundert. Der niederländische Finanzprofessor Piet Eichholtz hat ausgerechnet, dass ‚Vohneigentum an der prachtvollen Amsterdamer Herengracht nach Abzug der Inflation heute nur etwa doppelt so viel wert ist wie im Jahr 1628.
Ein wichtiger Grund dafür: Häuser und Wohnungen nutzen sich ab. Es fallen Kosten für Instandhaltung und Sanierung an. Und: Wer in Grundbesitz investiert, der setzt oft alles auf eine Karte. Das geht in der Regel auch gar nicht anders, weil Immobilien nun einmal teuer sind Neulich hatte ich einen freien Abend und wollte ins Kino gehen. Ich war schon unterwegs, als ich erfahren habe, dass ein Freund von mir ein Konzert gibt. Kurz entschlossen habe ich mich umentschieden. Was das mit dem Immobilienmarkt zu tun hat? Eine ganze Menge. Entscheidend ist nicht, wie viel Rendite ein Investment bringt, sondern wie viel Rendite es im Vergleich zu anderen Investments bringt.
Das bedeutet: Wenn auf einmal die Mauer schimmelt, in der Nähe ein Flughafen gebaut wird oder das eigene Viertel plötzlich nicht mehr als angesagt gilt, ist schlimmstenfalls auf einen Schlag ein großer Teil des Ersparten weg. Am Kapitalmarkt dagegen lassen sich die Risiken relativ einfach streuen — nur eingefleischte Zocker würden ihr ganzes Geld in die Aktie eines Unternehmens stecken.
So weit die Theorie. In der Praxis sieht die Welt ein wenig anders aus. Ich habe an der Börse jedenfalls keine besonders guten Erfahrungen gemacht. Mein Vater hatte Telekom-Aktien gekauft und hat viel Geld verloren, ich habe mir Griechenland Anleihen ins Depot gelegt und bin ebenfalls auf die Nase gefallen.
Gut, vielleicht hatte ich einfach Pech aber das Auf und Ab der Kurse gehört zur Börse. Das muss man schon aushalten können. Ich habe einen Kollegen, für den jeder Kurseinbruch eine Kaufgelegenheit ist und der mit dieser Methode viel Geld verdient hat. Für mich ist das nichts. Der Immobilienmarkt dagegen ist — zumindest in Deutschland, wo die Banken anders als etwa in den USA die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden vergleichsweise genau prüfen — berechenbarer. In den vergangenen Jahrzehnten sind die Immobilienpreise in den Städten fast durchweg kontinuierlich gestiegen.
Und noch etwas spricht für die Immobilie: Sie diszipliniert. Untersuchungen zeigen: Immobilieneigentümer sparen bei gleichem Einkommen deutlich mehr als Mieter. Wer einen Kredit abbezahlen muss, geht offenbar generell etwas vorsichtiger mit seinem Geld um und verzichtet im Zweifel auf den Urlaub oder das neue Autd, um das Haus schneller abzahlen zu können. Immobilieneigentum sei »ein wichtiger Motor für den Vermögensaufbau«, schreibt die Deutsche Bun desbank. Diese Knauserei ist ein Grund dafür, dass Immobilienbesitzer über deutlich mehr Vermögen verfügen als Mieter.
Das ist mein Problem: Ich gebe gerne Geld aus, ich habe mir auch noch nie Gedanken über meine Rente gemacht. Mit Riester und Rürup verbinde ich zwei bekannte Talkshow-Gäste und keine Finanzprodukte. Auch deshalb habe ich mich für den Kauf einer Wohnung entschieden. Bislang bin ich damit, finanziell betrachtet, ganz gut gefahren. Aber so war das anfangs bei Griechenland auch.