Hamburg. Crowdfunding hat in Deutschland eine vergleichsweise kurze Historie. Erst seit Juli 2011 begann sich das Finanzierungsmodell allmählich in der Bundesrepublik zu etablieren. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, den USA, startete das Finanzierungsmodell der Schwarmfinanzierung bereits 2004.
Sobald es um die Finanzierung eines kostenintensiven Projekts, der Gründung eines Start-Up’s oder der Verwirklichung einer Idee geht, dann kommt häufiger als man glaubt Crowdfunding zum Einsatz. Anders als bei der Bank, können Ideenträger Ihr Vorhaben über eine Vielzahl von Investoren realisieren. Mit kleinen Beträgen, schon ab 5 Euro können sich Geldgeber an Projekten ihrer Wahl beteiligen.
In der Regel erhalten Investoren keine Zinsen oder Rendite, die deutlich über dem Marktzins liegen, allerdings bedanken sich Projektentwickler mit eigenen Produkten oder immateriellen Leistungen. Die Portalbetreiber von Crowdfunding-Diensten verlangen nach einer erfolgreichen Zusammenführung zwischen Ideengeber und Investoren eine Provision von bis zu 15%.
Verbraucherzentrale warnt: Schneeballsystem Crowdfunding
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) machte jüngst darauf aufmerksam, dass hinter einigen Angeboten aus der „Crowd“ illegale Schneeballsysteme stecken. Das Geschäftsgebaren einiger Crowd-Anbieter weist deutliche Anzeichen für ein Schneeballsystem auf. Um welche Anbieter es sich handelt wollte der Bundesverband nicht mitteilen.
Das dubiose System funktioniert demnach so: Der erste Spender zahlt einen festen Betrag, von dem ein Teil an andere Empfänger fließt. Sobald man eine bestimmte Stufe innerhalb der Hierarchie erreicht hat, kann man die Spenden selbst behalten. Die Einnahmen sollen mit dem Erklimmen weiterer Stufen steigen.
Aus Sicht von Verbrauchern könne das System wie eine profitable Geldanlage wirken, weil im Verhältnis zur investierten Summe ein Vielfaches in Aussicht gestellt wird. Das Problem: „Da es dazu einer immer größeren Zahl an Teilnehmern bedarf, bricht es in der Regel zusammen“, sagt Wolf Brandes von der Verbraucherzentrale Hessen. „Das ist ein Merkmal von verbotenen Schneeballsystemen.“ Verbraucher sollten bei solchen vermeintlich simplen und renditestarken Anlagen vorsichtig sein.
Empfehlung der Redaktion Transatlantic Journal
Wir haben für Sie recherchiert und drei empfehlenswerte Crowd-Anbieter gefunden.
- Startnext
Inzwischen ist Startnext die größte Crowdfunding-Community für kreative und nachhaltige Ideen, Projekte und Startups im deutschsprachigen Raum.
- Kickstarter
Kickstarter ist eine enorme globale Community, die auf Kreativität und der Durchführung kreativer Projekte beruht. Über 10 Millionen Menschen aus allen Kontinenten haben bereits ein Projekt auf Kickstarter unterstützt.
- Enactus
Enactus ist eine internationale Studierendeninitiative, die es sich zum Ziel setzt, sozial benachteiligten Dritten neue wirtschaftliche Perspektiven zu eröffnen. Kurz gesagt: „We tackle societal challenges with entrepreneurial spirit“